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Kuckucksei-Orden
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Schiffbruch Belletrist.
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Zitate aus einem geheimen Buch, das Ratschläge zur Etablierung phantastischer Weltmodelle gibt





Einleitung

Es geht um einen neuen Orden, um phantastische Weltbilder und um Geheimhaltung edler Bemühungen.

Unsere Organisation ist im Begriff einen Orden zu stiften, der unterhalb der Ebene von Nobelpreis und Templetonorden all jene würdigen soll, die Herausragendes bei der Etablierung phantastischer Weltmodelle geleistet haben. Ohne das Heer stiller Helfer im Wissenschafts- und Medienbetrieb wären unsere edlen Ziele nicht erreichbar. Der Kuckucksei-Orden soll deshalb Würdigung und Ansporn für Verdienste bei der dauerhaften Etablierung solcher Weltmodelle sein, die zwar spirituell begründet sind und auf keinerlei naturwissenschaftlicher Grundlage aufgebaut sind, aber geradezu überzeugend eben diesen Eindruck erwecken sollen, es handele sich um zwingende Ergebnisse der Spitzenphysik. All jenen unter Ihnen, die aus reinen spirituellen Quellen schöpfen und einen Umweg über die rationalen Strukturen der Physik überflüssig finden, seien erinnert, dass der Zeitgeist noch immer sich erst beruhigt, wenn ein Sachverhalt  "verwissenschaftlicht" daher kommt und damit den Schein von Sicherheit verbreitet. Wir befinden uns in einer Übergangsphase, wo derlei Taktiken noch zielführend erscheinen, doch wir haben die begründete Hoffnung, dass derlei Pseudophysik sich bald selbst erübrigt: Irgendwann wird das Vertrauen in eine derart korrumpierbare Naturwissenschaft aufgebraucht sein, so dass die reine Spiritualität wieder seine volle Leuchtkraft entfalten kann. Wenn zum Beispiel eines Tages diese lächerliche Urknallphysik mit ihren erfundenen Dunklen Materien und Energien aufgegeben werden muss, so tritt dahinter um so strahlender wieder der Schöpfungsmythos hervor. Schließlich war ja die Urknallkonstruktion von uns nur als vorübergehende Remineszenz an den Zeitgeist lanciert worden, so dass deren Wegfall wieder den Blick auf das uralte Weltbild freigibt. Und genau diesen Prozess wollen wir mit unseren bescheidenen Mitteln forcieren und zum guten Abschluss bringen: Die Ersetzung physikalischer Weltbilder durch spirituell inspirierte Weltgemälde.

Die für unser Vorhaben noch dienlich erscheinende Geheimhaltung ist lediglich Ausdruck des Respekts gegenüber von jenen Physikern und Jounalisten, die ihr naturwissenschaftliches Image noch möglichst lange in den Dienst unserer Sache stellen wollen. Doch es zeichnet sich ab, dass eine solche Vorkehrung bald überflüssig wird. Galt es bis heute noch als  Geheimnis, dass der Physiker Max Planck einmal mit großem Erfolg die Päpstliche Akademie der Wissenschaften geleitet hat und damit direkt in Diensten des Chefs aller Exorzisten stand (noch erwähnt keine Biografie diesen Fakt), so plaudert Sànchez Sorondo, der heutige Kanzler der Päpstlichen Akademie, dieses so lange streng gehütete Geheimnis in einem Interview bereitwillig aus: "Ihre fruchtbarste Zeit war meiner Meinung nach die Zeit, in der sie von Max Planck, dem Vater der Quantentheorie, geleitet wurde." (30 Tage in Kirche und Welt, März 2009)

Es hat durchaus etwas Symbolisches, wenn der Vater der Exorzisten und der Vater der Quantenphysik miteinander kooperieren, denn beide betreiben das Geschäft der Austreibung des Bösen aus einem ursprünglich gesunden Organismus. Der eine will den Teufel der materiellen Versuchung aus dem  Körper des  Geistwesens "Mensch"  vertreiben, der andere strebt nach Beseitigung alles Physischen aus der Physik - hin zu vollkommener Mathematisierung, hin zur Vergeistigung des Materiellen: "Hin zu Gott!" (Planck) 

Doch während der Vater der Exorzisten lediglich der Spur jahrtausendealter Rituale folgen muss, bedeutet der Umbau einer Naturwissenschaft in unserem Sinne zunächst den radikalen Abriss einer historisch gewachsenen Struktur. Insbesondere die Beseitigung der Fundamente (Energieerhaltung, Kausalität, Verifizierbarkeit usw.) macht dabei die größten Schwierigkeiten, liegt aber gerade in unserem größten Interesse. Letztlich soll sich das neue Physikgebäude als bescheidener Nebenflügel der erhabenen Gesamtarchitektur des rein Geistigen unterordnen.

Es liegt in der Natur der Sache, dass dieses anspruchsvolle Umbauprojekt nur mit Hilfe kompetenter Helfer aus Physik, Administration, Journalismus und Philosophie gelingen kann. Insbesondere will unsere Organisation jene Kollaborateure salonfähig machen, die sich bereits einen Namen auf einem speziellen Gebiet gemacht haben. Zuweilen genügen karrierefördende Maßnahmen, die unseren Wunschkandidaten schnell in einflussreiche Ämter bringen, manchmal ist die Organisierung von uneingeschränktem Medienzugang hilfreich (insbesondere bei eitlen Selbstdarstellern), doch am effektivsten ist nach wie vor die Verleihung irgend eines Preises oder Ordens, der dann lebenslänglich weithin sichtbar an der Brust klebt. Der Auserwählte bleibt auf diese Weise für die Öffentlichkeit immer ein Repräsentant unserer Denkweise, selbst wenn er seine Ansichten längst geändert hat.

Wir haben die guten Erfahrungen bei der sanften Steuerung der Nobelpreisvergabe (insbesondere durch Max Planck) genutzt und dafür gesorgt, dass die von uns auf Lebenszeit ausgewählten Mitglieder der Päpstlichen Akademie mit einer Wahrscheinlichkeit von fast vierzig Prozent tatsächlich den Nobelpreis erhalten. War zum Beispiel das Konzept der  Dunklen Materie lange Zeit eine belächelte Hilfshypothese, die zur Rettung der Urknallhypothese erfunden werden musste, änderte sich das schlagartig, als Vera Rubin den Nobelpreis erhielt. Jetzt behandelt die Physik eine reine Geisteskonstruktion als Realität und verkündet in den Lehrbüchern: "Das Universum besteht zu etwa 23 Prozent aus Dunkler Materie".

Gleich zwei Nobelpreise (1978 und 2006) gab es für Forschungen zu der Vermutung, dass die gemessene Hintergrundstrahlung einen Zusammenhang mit einem hypothetischen Urknall haben könnte. Seither lesen wir die Tatsachenbehauptung: "Die kosmische Hintergrundstrahlung ist ein Relikt aus der Frühzeit unseres Universums." (DLR)

Auf diesem eher administrativen Weg lassen sich unsere Ziele offenbar sehr wirkungsvoll realisieren, so dass die Stiftung eines weiteren Ordens naheliegend war. Ganz gleich, welcher Orden da an die Brust geheftet wird - der Empfänger erlebt das Gefühl des Auserwähltseins, der Selbstbestätigung und des Gebrauchtwerdens. Solche positiven Emotionen überlagern naturgemäß alle kritischen Einwände - und genau diesen Effekt möchten wir auch verstärkt beim Abbau jeglichen kritischen Potenzials hinsichtlich des Physikumbaus nutzen. Auch eine kritische Öffentlichkeit kapituliert schnell vor der Autorität eines Nobelpreisträgers bzw. Ordensträgers: Welches Gewicht kann jegliche Kritik gegen die tiefgründige Weisheit eines hochangesehenen Physikexperten haben? Wenn Georg Smoot dann auch noch medienwirksam raunt, er habe beim Anblick der Datenblätter zur Hintergrundstrahlung "Gott ins Antlitz geschaut", dann muss einem solchen idealen Kollaborateur einfach jede Ehre erwiesen werden.